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Neugestaltung in der Epiphaniaskirche Köln-Bickendorf: Eine Kerzenwand erstrahlt

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Pfarrerin Kristina Tsoleridis und Pfarrer Nico Buschmann haben gemeinsam mit der Künstlerin Madeleine Dietz, die auch die Prinzipalstücke der Kirche entwarf, die Backsteinwand im Kirchenraum der Epiphaniaskirche Bickendorf, Erlenweg 39, neu gestaltet. Seit Kurzem lädt dort eine Kerzenwand zum Entzünden von Lichtern ein. Verschiedene Paneele erstrecken sich bis in eine Höhe von etwa fünf Metern. Sie tragen Sprüche zum Thema Epiphanie und bieten Raum und Gelegenheit, für geliebte Menschen, Sorgen und Nöte ein Licht zu entzünden. Die offizielle Einweihung findet im morgigen Gottesdienst, 21. April, 10.45 Uhr, statt. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein gemeinsames Beisammensein. Pfarrer Nico Buschmann berichtet von der Entstehungsgeschichte der Kerzenwand, ihrer Bedeutung und ihrer Rolle im kirchlichen Alltag.

Wie kam es zu der Idee, die Backsteinwand in der Epiphaniaskirche Bickendorf mit einer Kerzenwand neu zu gestalten?

Nico Buschmann: Die Epiphaniaskirche besticht durch ihre schlichte Eleganz und modulare Gestaltung. Alle zentralen Elemente wie der Altar, der Ambo und das Taufbecken sind beweglich und können frei im Raum positioniert werden. Diese wurden von der Künstlerin Madeleine Dietz sorgfältig gestaltet. Zusätzlich gab es einen Kerzenblock mit Sand, der bislang etwas isoliert im Raum stand und oft entweder zu weit entfernt oder unpassend positioniert war. Um diesen Bereich sinnvoller zu integrieren und einen Ort der Andacht zu schaffen, entwickelten wir die Idee, die bisher ungenutzte Backsteinwand zu transformieren. Es entstand nicht nur ein kleiner Raum zum Anzünden von Kerzen, sondern ein spiritueller Ort, der durch ausgewählte Bibelstellen inspiriert wird.

Welche Bedeutung hat das Thema Epiphanie für die Gestaltung der Wand und die ausgewählten Sprüche?

Nico Buschmann: Der Name „Epiphaniaskirche“ leitet sich vom griechischen „Epiphania“ ab, was „Erscheinung“ bedeutet und sich auf die Erscheinung Gottes bezieht. Dieser Name ist eng mit dem Fest der Heiligen Drei Könige verbunden. Es war uns wichtig, biblische Sprüche auszuwählen, die sowohl unsere theologische Sicht als auch unsere Gotteserfahrung widerspiegeln. Der resultierende Sechsklang besteht aus vier Versen auf Deutsch sowie zwei in den Originalsprachen des Alten Testaments – Hebräisch – und des Neuen Testaments – Altgriechisch –, um unsere Verwurzelung im Judentum und das christliche Erbe zu betonen.

Welche Sprüche gibt es?

Nico Buschmann: Die Bibelverse lauten wie folgt: auf Hebräisch „Ich werde sein, der ich sein werde“, auf Altgriechisch „Fürchte dich nicht!“, „Gott segne dich“, „An dir habe ich Freude“ und „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Über den Kerzen und Sprüchen prangt das Fundament unseres Glaubens: „Gott ist Liebe.“ Diese Worte interpretieren Gott als eine sich uns nähernde Bewegung, als eine Quelle der Kraft und als Versicherung Seiner beständigen Gegenwart und des niemals brechenden Bundes.

Was erhoffen Sie sich von der Möglichkeit für Gemeindemitglieder und Besucher, an dieser Wand Kerzen zu entzünden?

Nico Buschmann: Wir hoffen, dass die neue Kerzenwand der Epiphaniaskirche einen weiteren spirituellen Raum bietet, in dem die Gemeindemitglieder ihren Glauben vertiefen und erleben können.

Inwieweit kann Kunst Ihrer Meinung nach in kirchlichen Räumen als Medium für Glaubensthemen dienen?

Nico Buschmann: Kunst ist subjektiv. Sie wird erst durch die persönliche Interaktion vervollständigt. Dies ähnelt der Art und Weise, wie wir die Bibel und ihre Geschichten verstehen – ein Teil ist fest vorgegeben und verankert in der Geschichte und im Gedächtnis der Menschen sowie ihrer Beziehung zu Gott. Den anderen Teil tragen wir bei, geprägt durch unsere eigenen Erfahrungen und Begegnungen mit dem Göttlichen.

Gab es besondere Herausforderungen bei der Umsetzung der Gestaltung?

Nico Buschmann: Ungewöhnlich für kirchliche Projekte verlief der Prozess von der Planung bis zur Fertigstellung der Kerzenwand außergewöhnlich reibungslos und schnell – in nur vier Monaten. Dabei nahmen wir uns besonders viel Zeit für die sorgfältige Auswahl und Anordnung der biblischen Sprüche.

Zum Projekt

Die Idee zur Kerzenwand entstand in Zusammenarbeit von Pfarrerin Kristina Tsoleridis und Pfarrer Nico Buschmann. Die künstlerische Umsetzung erfolgte durch Madeleine Dietz, die bereits 2014 die Prinzipalstücke für die Gemeinde entworfen und gefertigt hatte.

www.evangelisch-ehrenfeld.de

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld

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