Das KonfiCamp vom 9. bis 12. Mai in Wegberg ist eine Veranstaltung von Kirchengemeinden aus den Kirchenkreisen Köln-Mitte, Köln-Nord und Köln-Rechtsrheinisch und findet zum ersten Mal in dieser Form statt. Das Steuerungsteam – bestehend aus der Jugendleiterin Ina Fimpeler, Nina Paganotto, Jugendreferentin beim Evangelischen Jugendreferat Köln und Region, und Pfarrer Christoph Rollbühler – spricht über das Leitthema „RealAtionship – reale Beziehungen“, die Gestaltung des Programms, die Förderung des Gemeinschaftsgefühls unter den Jugendlichen und die Herausforderungen bei der Organisation des Events:
Was war die Inspiration und Idee hinter dem KonfiCamp?
Die Zusammenarbeit über die Kirchtürme hinaus wird unsere Zukunft sein. Nach dem Tauffest und der PopUp-Hochzeit soll nun das 1. Kölner KonfiCamp diese Zusammenarbeit stärken. Kontakte über Kirchenkreisgrenzen hinaus ermöglichen: Wir wollen ein Gefühl von großer evangelischer Gemeinschaft für Jugendliche erlebbar machen. Die Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung 2023 zeigt uns, wie sehr Erfahrungen aus der Konfizeit mit positiven Erlebnissen verknüpft werden. Hier lohnt es sich jetzt und zukünftig Energie hineinzugeben. In der Organisation eines solchen Großevents lernen wir alle voneinander – und wir inspirieren einander. Wir tauschen Methoden und Ideen aus: Die einen sind sehr gut darin, an alles zu denken, was wir brauchen, die anderen können fantastisch inhaltliche Konzepte aufs Papier bringen. Es braucht alle Begabungen und Kompetenzen. Ein Anliegen ist aber auch: Die Ressourcen auf allen Ebenen (Personal, Geld, Zeit) werden knapper. Es ist wichtig, dass wir langfristig über Gemeindekonzepte nachdenken. Das geht am besten, wenn man schon mal vormacht, wie es gehen kann.
Mit „RealAtionship – reale Beziehungen“ als Leitthema: Was genau können die Jugendlichen in Bezug auf Freundschaft und Beziehungen erwarten?
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“: Das weiß nicht nur der Religionsphilosoph Martin Buber. Wenn wir die Konfis fragen, was wichtig im Leben ist, dann sind es neben der Familie immer die Freunde. Uns geht es inhaltlich darum, hier anzuknüpfen. Und es gibt nicht nur die Beziehungen zu Familie und Freunden. In einem besonderen Alter verändert sich auch die Beziehung, die die Jugendlichen zu sich selbst haben: Pubertät nennt sich diese Zeit. Die Beziehung zu Gott „strickt“ sich auch besonders in diesem Alter grundlegend neu. Alles hängt miteinander zusammen: Ich – du – wir – Gott. Das sind die Themen der Workshops. Sie bieten unterschiedliche Erfahrungen durch kreative, spirituelle, spielerische Impulse mit anderen Jugendlichen.
Wie wird die Gestaltung des Programms aussehen, damit die verschiedenen Interessen und Hintergründe der Konfirmanden berücksichtigt werden?
Wir bieten ein vielfältiges Programm auf dem KonfiCamp an, zum Beispiel wird es dort die Möglichkeit geben, sich sportlich am Menschenkicker, beim Federballspiel und Wikinger-Schach oder mit Frisbees auszutoben sowie an einem Singangebot in der Kapelle teilzunehmen. Jugendliche, die sich für Erste-Hilfe-Maßnahmen interessieren, können praktisch üben. Es gibt auch kreative und künstlerische Bastelaktivitäten und ein Bistro mit Chillout-Area. Das KonfiCamp bietet die Möglichkeit, sowohl in der Natur zu zelten als auch im Haus zu schlafen. Jeden Abend bieten wir etwas anderes an, unter anderem ein großes Bandfestival mit tollen Bands. Die Band „October Red“ reist extra aus Kroatien an. Es gibt Angebote in der großen Gemeinschaft, die Gemeinden werden aber auch zu bestimmten Zeiten für sich sein.
Das KonfiCamp legt einen starken Fokus auf Gemeinschaft und Zusammenhalt. Wie fördern Sie das Gemeinschaftsgefühl unter den Jugendlichen?
Das gesamte Camp ist darauf ausgelegt, dass man sich als eine Gemeinschaft wahrnehmen kann. So treffen wir uns zum Beispiel morgens und abends vor der großen Bühne zu Impulsen, die thematisch zum Tag passen. Außerdem haben wir eine eigene KonfiCamp-Band. Mit anderen Worten: Wir werden alle zusammen ganz viel singen. Wir freuen uns schon sehr auf den Trubel, das Lachen, das Gewusel und auch die stillen Einheiten von mehr als 200 Jugendlichen.
Welche Herausforderungen gab es bei der Organisation dieses großen Events und wie wurden diese bewältigt?
Ein erfolgreiches Event erfordert eine sorgfältige Planung, koordinierte Absprachen und das Zusammenspiel eines multiprofessionellen Teams, das sich in einem gemeinsamen Aushandlungsprozess auf den Weg begibt. Beim KonfiCamp 2024 war dies nicht anders. Hier trafen sich engagierte Köpfe aus verschiedenen Bereichen, um gemeinsam ein unvergessliches Erlebnis zu schaffen. Es braucht alle! Herausfordernd war sicher die Finanzierung. Es ist wirklich toll, wie die Kirchenkreise hier finanziell unterstützen. Wir freuen uns sehr über die großzügige Spende der ASG. Und auch die Eltern spendeten. Es sind aber nicht nur die Finanzen, die stimmen müssen. Die ganze Idee muss getragen sein und das wird sie durch die Gemeinden, das Jugendreferat und viele Menschen, die ihre Arbeitszeit und ihre Kreativität investieren. Neben der finanziellen Unterstützung stellte auch die Vielfalt des Planungsteams eine Herausforderung dar. Hier trafen unterschiedliche Konzepte der Konfiarbeit und Herangehensweisen aufeinander. Doch genau diese Diversität erwies sich letztendlich als Bereicherung für das KonfiCamp und die beteiligten Gemeinden. Durch den offenen Austausch und die Zusammenarbeit konnte das KonfiCamp in seiner Gesamtheit profitieren und neue Impulse setzen. Die Spannung steigt. Wir freuen uns auf ein großartiges KonfiCamp!
Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): KonfiCamp
Der Beitrag „RealAtionship – reale Beziehungen“: Beim ersten Kölner KonfiCamp Gemeinschaft erleben und Freundschaften knüpfen erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.