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Bachtage 2025 in Köln: Auch im Ruhestand realisiert Christoph Spering spannende musikalische Projekte

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Der Ruf Christoph Sperings als Dirigent und Fachmann für Alte Musik sowie historisch informierte Aufführungspraxis reicht weit über Köln hinaus. Dennoch ist die Domstadt immer wieder Zentrum seiner musikalischen Arbeit. „Köln ist für mich mehr als Wirkungsstätte – es ist Inspirationsort. Hier verknüpfen sich Musiktradition und Gegenwart auf besondere Weise“, sagt Spering. Ende Oktober steht das nächste von ihm konzipierte Musikfestival an: Vom 31. Oktober bis 2. November veranstaltet der Musikforum e. V. ein dreitägiges Bach-Fest unter dem Titel „Dialoge“. Es ist das fünfte Festival, das Spering in Köln verantwortet – dieses Jahr mit Aufführungen von Kantaten, Orgelmusik und Vorträgen.

Abschied vom Kantorenamt – mit bleibenden Spuren

Dirigent Christoph Spering bereitet in der Trinitatiskirche Köln das Abschlusskonzert der Bach-Tage 2025 vor.
Foto: Wolf-Rüdiger Spieler

Die Bach-Tage 2025 sind zugleich das erste Festival, das Spering im Ruhestand durchführt. Anfang September wurde er in der Mülheimer Friedenskirche von seinem aktiven Kantorendienst entpflichtet. Zahlreiche Gemeindemitglieder, Freunde, Kolleginnen und Kollegen verabschiedeten ihn in einem festlichen Gottesdienst. Rund vier Jahrzehnte war Spering als Kantor und Organist in seiner Gemeinde Mülheim am Rhein tätig. Die Mülheimer Kantorei, ein großes Barockorchester, Superintendent Torsten Krall und Pfarrer i. R. Klaus Müller gestalteten die Feier musikalisch und liturgisch. Es war ein Tag, der eine Ära hochkarätiger Kirchenmusik in der Gemeinde beschloss – mit Werken von Bach und Mendelssohn. Erhalten bleibt unter anderem die 2017 erbaute große Woehl-Orgel, deren Bau Spering initiiert und begleitet hat.

Ein neues Kapitel: Musikfestival im Ruhestand

Für das diesjährige Festival wurden drei Spielorte ausgewählt: die Friedenskirche Köln-Mülheim, das Museum für Angewandte Kunst Köln und die Trinitatiskirche am Filzengraben. Den thematischen Schwerpunkt bildet das musikalische Prinzip des Dialogs – sowohl als strukturelles Mittel in Bachs Werken als auch im Konzertformat selbst. Ein besonderer Akzent liegt auf der Arbeit von Christoph Bossert, Organist, Musikwissenschaftler und Bachforscher. Spering betont: „Bossert hat sich insbesondere mit der Analyse der großen Instrumentalzyklen Bachs und deren Zusammenhängen mit der sogenannten Zahlensymbolik einen Namen gemacht.“

Finale mit Cembalo, Kantaten und Podcast

Das Programm verbindet Vorträge, musikalische Portraits, Orgelwerke, Cembalomusik und dialogisch angelegte Kantaten von Johann Sebastian Bach. Es singen unter anderem Marie Luise Werneburg (Sopran) und Thomas E. Bauer (Bariton), begleitet vom Neuen Orchester. Das Moderatorenduo Michael Maul und Bernhard Schrammek (MDR) wird mit gewohntem Gespür für musiktheologische und interpretatorische Fragen durch den Konzertabend führen.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen in der Friedenskirche ist frei, für die Konzerte im Museum für Angewandte Kunst und in der Trinitatiskirche wird ein Unkostenbeitrag erhoben. Karten: www.bach-koeln.info und über KölnTicket.

 Eine detaillierte Programmvorschau erschien bereits am 19. Oktober 2025 auf www.kirche-koeln.de unter dem Titel: „Bach-Dialoge in Köln – Ein Wochenende im Zeichen des musikalischen Gesprächs an drei Spielorten“.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

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