Die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) hat ihren Geschäfts- und Sozialbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Unter dem Motto „Evangelisch handeln in sozialer Verantwortung“ präsentiert die ASG ihre langjährige Tradition des sozialen Engagements und ihre erfolgreiche Unternehmensführung. Dass die Wohnungsbaugesellschaft diesem Grundsatz seit ihrer Gründung vor 73 Jahren treu geblieben ist, beweist auch der gleichzeitig mit dem Geschäftsbericht erschienene Sozialbericht, der schwerpunkmäßig das soziale Engagement des Unternehmens darstellt. „Wir sind ein verlässlicher und kompetenter Partner für Kirche, Bauherren, Eigentümer und Mieter. Mit der Entwicklung neuer Architektur und Wohnkonzepte reagieren wir auf gesellschaftliche Veränderungen. Als innovatives und soziales Unternehmen bieten wir umfassende immobilienwirtschaftliche Leistungen an“, heißt es im Leitbild.
Die ASG, die zu 100 Prozent der Evangelischen Kirche gehört, setzt sich für die Versorgung von Menschen mit Wohnraum ein, insbesondere für diejenigen, die sonst nur geringe Chancen auf eine passende Wohnung haben.
Wirtschaftlich konnte die ASG das Jahr 2023 erfolgreich abschließen. Ein besonderes Augenmerk liegt auch auf dem sozialen Engagement der ASG. Kooperationen mit Trägern aus Diakonie und Kirche sowie Initiativen wie „Viadukt“ und „Housing First“ zeigen das Engagement der ASG für Obdachlose. Projekte zur Unterstützung älterer Mieterinnen und Mieter werden ebenfalls intensiv verfolgt, um Einsamkeit vorzubeugen und Gemeinschaft zu stärken. Der Geschäftsbericht würdigt auch den verstorbenen Wolfgang Stenzel, der die Entwicklung und den Erfolg der ASG maßgeblich geprägt hat. Sein Vermächtnis und sein Beitrag zur ASG werden in Erinnerung gehalten und geschätzt. Der Geschäfts- und Sozialbericht der ASG vermittelt einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Aktivitäten und Erfolge des Unternehmens im Jahr 2023.
Günstige Mieten für Seniorenwohnungen
Die Antoniter Siedlungsgesellschaft gehört als einziges Wohnungsunternehmen in Deutschland zu 100 Prozent ihrer Gesellschaftsanteile der Evangelischen Kirche. Gesellschafter sind der Evangelische Kirchenverband Köln und Region (EKV) und die vier Kölner Kirchenkreise. Die Leitidee der Gesellschaft lautet, Menschen mit Wohnraum zu versorgen, vor allem auch solche, die sonst nur geringe Chancen auf eine passende Wohnung und Unterkunft haben. Dem gesellschaftlichen Prozess des Rückgangs öffentlich geförderter Wohnungen setzt die ASG deutlich etwas entgegen. 38,5 % ihres Wohnungsbestandes waren in 2023 öffentlich gefördert. In Köln lag dieser Anteil nur knapp über 6 % aller Wohnungen. Sichtbar wird dies insbesondere an den spürbar günstigeren Mieten für Seniorenwohnungen, die ca. 40 Prozent des Wohnungsbestandes der ASG ausmachen, der im vergangenen Jahr auf insgesamt 1.757 Mietwohnungen angewachsen ist.
Wirtschaftlich erfolgreiches Geschäftsjahr
Die ASG konnte das vergangene Geschäftsjahr wirtschaftlich wieder mit sehr gutem Erfolg und zufriedenstellenden Zahlen abschließen. Bei Umsatzerlösen von gut 15,2 Mio. Euro (Vorjahr ca. 14,8 Mio. Euro) konnte die Wohnungsbaugesellschaft einen Jahresüberschuss von rund 713.000 Euro erwirtschaften – 47.000 Euro mehr als das im Wirtschaftsplan 2023 prognostizierte Ergebnis. Unter Berücksichtigung eines Eigenkapitals von rund 25,3 Mio. Euro ergab sich eine Eigenkapitalrendite von 2,8 %. Die Investitionen im Bereich der Instandhaltung und Sanierung blieben mit knapp 3,3 Mio. Euro im Vergleich zu ca. 3 Mio. im Vorjahr auf einem hohen Niveau. Rund 3,6 Mio. Euro wurden in den Neubau und die Bestandsmodernisierung investiert. So konnten Anfang 2023 in der Ruwerstraße in Erftstadt-Gymnich in einem Neubau, der auf dem früheren Grundstück der Evangelischen Kirchengemeinde Lechenich errichtet wurde, neun barrierefreie Ein- und Zweiraumwohnungen sowie eine Tagespflege bezogen werden. In Köln-Esch wurden im Herbst auf dem Areal der früheren Jesus-Christus-Kirche 21 Wohnungen in drei Baukörpern fertiggestellt. Geplant ist in 2024 eine Investitionssumme von knapp 4 Mio. Euro für Ankäufe, Neubau und aktivierungspflichtige Modernisierungsmaßnahmen. Bei einem Bilanzgewinn von 849.023 € hat sich die Bilanzsumme um gut 4,3 Mio. Euro, bzw. 4,2 % auf rund 106,8 Mio. Euro erhöht (Vorjahr: rund 102,4 Mio. €).
Für ökologische Herausforderungen gewappnet
Die ASG sieht sich neben den sozialen und wirtschaftlichen auch für die ökologischen Herausforderungen der kommenden Jahre gewappnet. „Zurzeit erarbeiten wir wie alle Unternehmen der Immobilienwirtschaft unsere Klimastrategie. Die Frage lautet, wie wir die Liquidität für die Dekarbonisierung unserer Bestandsimmobilien erwirtschaften, ohne nach Durchführung der Maßnahmen unsere Mieterinnen und Mieter wirtschaftlich zu überfordern“, so ASG-Geschäftsführer Guido Stephan. Seitens der Kirchengemeinden werde eine erhöhte Nachfrage nach qualifizierter Unterstützung zum Erreichen der von der Landeskirche angestrebten Klimaneutralität bis 2035 erwartet.
Projekte zum Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit hat die ASG sich bereits seit Langem auf die Fahne geschrieben. Nicht nur bei Neubauten wird auf ökologische Standards geachtet – auch das ASG-Tochterunternehmen Grube & Räther GmbH trägt mit vielen Projekten zum Klimaschutz bei. Nachhaltigkeit und Ökologie sind dem Betriebsleiter Sven Berkowicz ein besonderes Anliegen. Deshalb hat er immer wieder neue Ideen, wie man Ressourcen sinnvoll einsetzen und die Natur schützen kann. „Als immobilienwirtschaftliches Kompetenzzentrum der Evangelischen Kirche gehört es zu unserem Selbstverständnis, dass wir mit der Schöpfung behutsam umgehen“, heißt es im Sozialbericht. Störende Eingriffe in die Umwelt versuche man bei allen Aktivitäten so gering wie möglich zu halten. Über erfolgte und geplante Projekte in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit informiert der Sozialbericht ausführlich.
Hilfe beim Weg aus der Obdachlosigkeit
Im Bereich der Arbeit für Obdachlose kooperiert die Gesellschaft schon lange mit Trägern aus Diakonie und Kirche sowie Initiativen wie „Viadukt“ oder „Housing First“. Wohnen bei „Housing First“ bedeutet, dass obdachlose Menschen zuerst einen eigenen Mietvertrag mit allen Rechten und Pflichten erhalten. Im Anschluss werden ihnen unterstützende professionelle Hilfen angeboten, damit sie die weiteren Ziele zur Gestaltung ihres Lebens erreichen können und ihre Wohnung behalten. Seit 2023 stellt die ASG zwei Wohnungen aus ihrem Bestand für „Housing First“ zur Verfügung. In ihrem Sozialbericht schildert einer der beiden Mieter, wie er dank „Housing First“ und ASG seinen Weg aus der Obdachlosigkeit geschafft hat.
Unterstützung für ältere Mieterinnen und Mieter
Seit langem liegt der Fokus auf der Beratung und Begleitung älterer Menschen ab 60 Jahren. „Diese Personengruppe ist am häufigsten von Einsamkeit betroffen und nicht selten auf fremde Hilfe und Unterstützung angewiesen“, so Stephan. Deshalb kümmern sich in den öffentlich geförderten Seniorenhäusern die drei Mitarbeitenden des ASG-Sozialmanagements um die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner und bieten ihnen individuelle und zielgerichtete Unterstützung an. Zum Regelangebot für die Seniorinnen und Senioren gehören zudem Ausflüge, Freizeiten, Kreativ-, Sport- und Kulturveranstaltungen, die der Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und dem Erhalt der körperlichen und geistigen Fitness zugutekommen.
Nachruf auf Wolfgang Stenzel
Einer wichtigen Persönlichkeit, die die Entwicklung und den Erfolg des Unternehmens entscheidend mitgeprägt hat, widmet der Geschäftsbericht eine Würdigung. Wolfgang Stenzel, der sich von 2002 bis zu seinem Ruhestand 2016 die Geschäftsführung der ASG und ab 2006 auch der Grube & Räther GmbH mit Guido Stephan teilte, verstarb im April diesen Jahres. Viele kannten ihn bereits seit 1982 als Mitarbeiter und ab 1990 als Leiter der früheren Bauabteilung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. „Mein hochgeschätzter und mir in Freundschaft verbundener Kollege ist am 6. April diesen Jahres im Alter von 72 Jahren verstorben, was mich und alle, die ihn kannten, mit großer Trauer erfüllt“, so Stephan.
Wer mehr über die ASG und ihre immobilienwirtschaftlichen Leistungen sowie ihren engagierten Einsatz für soziale Belange und Nachhaltigkeit erfahren möchte, kann den Sozial- und Geschäftsbericht auf der Website www.antoniter.de/infos-aktuelles/ herunterladen oder beides telefonisch oder per Mail anfordern (Andrea Gasper: 0221-931211- 105/107; andrea.gasper@asg.koeln).
Text: Susanne Hermanns / APK
Foto(s): ASG
Der Beitrag Antoniter Siedlungsgesellschaft: Soziales Engagement und erfolgreiche Unternehmensführung im Fokus erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.